Stadt Wien: Fördererhöhungen / Honoraruntergrenze / neue Förderprogramme ab 2020

Pressemitteilung, IG Freie Theater, 26.11.2019

Nachdem Kulturstadträtin Veronica Kaup-Hasler in ihrer gestrigen (25.11.2019) Budgetrede eine deutliche Erhöhung der Mittel für die Freie Szene verkündet hat, haben wir nachgefragt. Welche Mittel stehen der Freien Szene zur Verfügung und was ändert sich ab 2020?
 
Wir freuen uns für die Künstlerinnen und Künstler der Szene über die budgetäre Erhöhung und Erweiterung der Fördermöglichkeiten. Wir sehen dies als starkes Signal der Stadt Wien gegenüber der Freien Szene, deren künstlerisches Potenzial weiter auszubauen, indem die Rahmenbedingungen hinsichtlich einer sozialen Absicherung der Akteur_innen vebessert sowie die Strukturen der Freien Szene verstärkt werden.

Gleich vorweg – mit den zusätzlichen Mitteln für die Freie Szene soll ein Investment in die dort arbeitenden Menschen geleistet werden – es sollen nicht mehr Produktionen entstehen. Aber es gibt neue Fördertools, die ein breiteres und prozessorientiertes künstlerisches Arbeiten ermöglichen!

  • Insgesamt wächst das Kulturbudget um ca. € 26 Millionen. Damit wächst es um ca. 10 % gegenüber dem Vorjahr.
  • Ein wesentlicher Anteil der zusätzlichen Mittel soll helfen, prekäres Arbeiten in der Kunst- und Kulturlandschaft Wiens zu vermeiden.

Der Theaterbereich wird um ca. € 4.2 Mio angehoben, dies bedeutet eine Verbesserung um ca. 6 % gegenüber dem Vorjahr.

Ca. € 2.2 Mio gehen an die kommunalen Bühnen, die Mittelbühnen, die privaten Bühnen und werden für eine Erhöhung der Konzeptförderungen sowie für Projekt- und Jahresförderungen eingesetzt. € 2 Mio erhält das Volkstheater

Allein die Projekt- und Jahresförderungen wurden von € 2.6 Mio auf € 3.0 Mio erhöht und wurden somit im Vergleich deutlich verstärkt.

Über die IG Freie Theater und die Wiener Perspektive wird mit den Künstler_innen eine Honoraruntergrenze für freischaffende Künstler_innen besprochen (bei Förderungen durch die Stadt Wien), welche dann als Empfehlung für zukünftige Einreichungen auf die Websites der Kulturabteilung und der IG übernommen wird. Der Prozess der Ausarbeitung startet jetzt und wird mit Vertreter_innen der Szene direkt geführt; Anwendung finden soll die Honoraruntergrenze zum nächsten Einreichtermin am 15.2.2020.

Die Budgetverbesserungen der Häuser, die mit der freien Szene kooperieren oder koproduzieren, sollen den Künstler_innen zu Gute kommen, um diese gerechter bzw. überhaupt zu bezahlen und wirkliche Koproduktionen zu ermöglichen. Auch hier gibt es aktuell Gespräche bzgl. eines Mindesthonorars für Künstler_innen. Dort, wo es notwendig wird, werden auch Gehälter bzw. Personalkosten der Häuser angehoben. Die konkreten Umsetzungen werden derzeit von den Häusern und in Absprache mit der Stadt Wien erarbeitet.

Zusätzlich ist für 2020 ein Infrastrukturtopf in Höhe von ca. € 2 Millionen geplant, der kleineren Institutionen und Veranstaltungsräumen, aber auch Probenorten die Möglichkeit gibt, in einer einmaligen Leistung ihr technisches Equipment bzw. die Ausstattung zu erneuern. Zum Antragsverfahren geht es hier: www.wien.gv.at

Des Weiteren werden die Bezirksinitiativen Stadtlabore und Shift erheblich ausgebaut (insgesamt stehen hier € 3 Mio zur Verfügung). Dies bedeutet für die Künstler_innen der Freien Szene zusätzliche Arbeits- und Auftragsfelder, welche außerdem neue Arbeitsformate ermöglichen.

Genreübergreifend ist ein Programm für ExzellenzStipendien in Planung, welches v.a. auch der freien Kunstszene als neues Fördertool zur Verfügung stehen wird.

Neu und auch für die freischaffenden Künstler_innen interessant: KulturKatapult, ein Förderprogramm dotiert mit € 800.000, mit welchem kulturelle Vermittlungsprojekte für Jugendliche gefördert werden. Details haben wir auf unserer Website.

 

Kontakt:
Ulrike Kuner / Geschäftsführung
Interessengemeinschaft Freie Theaterarbeit
Gumpendorferstr. 63B
A-1060 Wien
t: +43 (0)1 403 87 94
www.freietheater.at
u.kuner[at]freietheater.at

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