Improvisation, Thema, Projektentwicklung
Hans Man in’t Veld ist Mitbegründer und Schauspieler des weltberühmten Werkteater’s in Amsterdam. In diesem 5-tägigen Schauspielkurs arbeitet er mit der sogenannten „Werkteater-Methode“, mit der die legendären Stücke des Werkteaters entstanden sind.
„In diesem Schauspielworkshop sind wir meist auf der Bühne. Wir improvisieren viel, und beobachten uns dabei aufmerksam. Spielen macht Spaß. Zusammen zu spielen, macht noch mehr Spaß.“, H.M.iV.
Hans stellt eine Reihe elementarer Übungen vor. Dabei nutzen wir unsere Stimme, unsere Mitspieler*innen und den gesamten Raum, um unsere Intentionen zu entwickeln und zu erweitern. Wir lassen Texte des Alltags entstehen, z.B. aus einer Begegnung auf der Straße, oder einem Traum. Wir teilen diese Texte mit den anderen Spielern und untersuchen, wie deren Reaktionen auf unser Spiel Einfluss nehmen können. Wir bespielen verschiedene Raumebenen und entwickeln miteinander, zusammenspielend, eine Szene und entdecken die Geheimnisse hinter den Texten.
Hans Man in‘t Veld führt uns durch Verwandlungsübungen, bei denen der Körper im Fokus steht. Die körperliche Haltung bestimmt den Charakter. Charaktere tauchen auf, Figuren, die auch miteinander in Beziehung treten – vom jungen urbanen Teenager zum arroganten Politiker, von der selbstbewussten Managerin zur einsamen alten Frau. Wir wechseln von alt zu jung, von jung zu alt. Wir tauschen Rollen, experimentieren und entdecken die Vielfalt der kreativen Möglichkeiten.
In der nächsten Erfahrungsstufe des Schauspielkurses zeigt Hans Man in’t Velt, wie in der Werkteater Methode ein Thema gefunden wird, das eine ganze Gruppe von Menschen bewegt. Z. B.: eine Gruppe von Student*innen, Arbeiter*innen, Gefangener, Altenpfleger*innen, etc. Jetzt werden Vorgeschichten der Charaktere in das Spiel eingebracht, und ihre verborgenen Gedanken und Gefühle werden zur spannenden Spielebene.
In der Werkteater Methode entsteht so ein gesellschaftspolitisch relevantes Thema, das in der Folge zu einem Stück und einer eigenen Produktion wachsen kann.
*Das Werktheater (bewusst ohne h) war ein niederländisches Theaterkollektiv, das in den 70iger bis 80iger Jahren eine neue Arbeitsmethode der radikalen Improvisation entwickelte und sich von konventioneller Theaterarbeit bewusst abwandte. Gesellschaftlich relevante Themen wurden intensiv recherchiert und ausschließlich vom Schauspielensemble, ohne Regisseur oder Dramatiker, improvisatorisch erarbeitet. Ihr Arbeitsstil war inspiriert vom amerikanischen Living Theatre, von K. Stanislawskij und J. Grotowski. Sie spielten u.a. in Krankenhäusern, Gefängnissen und Jugendeinrichtungen. Sie brachten auf magische Weise zum Ausdruck was sie persönlich bewegte, und revolutionierten damit das Theater. Heute gelten sie als die Pioniere des freien Theaters.
… und Theater ist wichtig, auch bei den wichtigen Themen des Lebens“, H.M.i.V.
Dieser Schauspielkurs ist sowohl für Anfänger*innen als auch Fortgeschrittene der Schauspielkunst geeignet. Für Teilnehmer*innen, die schon mit Hans Man in‘t Veld gearbeitet haben, wird es Übungen zur Wiederholung als auch darauf aufbauende Übungen geben.
Von 28. Juli – 1. August 2021: Mi 18–22 / Do 18–22 / Fr 17–22 / Sa 11–14 und 15–18 / So 11–14 und 15–18
Kurssprache: Deutsch
Kosten: Early Bird: EUR 448,- bis 28. Juni / Late Bird: EUR 498,- (inkl. gesetzlich vorgeschriebener USt.)
Veranstalter: Schule des Theaters, Hermanngasse 31/1, 1070 Wien
Anmeldung: www.schuledestheaters.at
Info: 0699 10509546, office@schuledestheaters.at