Kurator*in, Schwerpunkt: Bildende Kunst und Performance (m/w/d), für den „Kunst- und Kulturschwerpunkt St. Pölten 2024“ (Arbeitstitel)

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Die Bewerbung der Stadt St. Pölten gemeinsam mit dem Land Niederösterreich um den Titel der Kulturhauptstadt Europas 2024 hat das Fundament und den Rahmen für die Weiterentwicklung St. Pöltens als zukunftsweisende, lebenswerte Mittelstadt gelegt. Der Kultur kommt innerhalb dieses Prozesses eine Schlüsselrolle zu. Sie zeigt die Vielschichtigkeit einer Gesellschaft auf und stärkt das Zusammenleben unterschiedlicher Interessengruppen. Kunst und Kultur sind immer auch Politiken der Sichtbarmachung, der Auseinandersetzung – und der Verständigung.
 
In der Erarbeitung und Durchführung eines spartenübergreifenden „Kunst- und Kulturschwerpunkts St. Pölten 2024“ (Arbeitstitel) nehmen diese anspruchsvollen Ziele konkrete Gestalt an. Mit einem spartenübergreifenden, sozial inklusiven und ökologisch orientierten Programm leistet er einen substantiellen Beitrag zur Profilierung und Positionierung von St. Pölten als lebendiges kulturelles Zentrum im niederösterreichischen Zentralraum, in Österreich und im mitteleuropäischen Kontext.

Die NÖ Kulturlandeshauptstadt St. Pölten GmbH, Teil der NÖKU-Gruppe, freut sich über Unterstützung zum 01.09.21, Dienstort St. Pölten, vorerst Teilzeit ca. 50% (tbd) und ab 01.01.2022 Vollzeit inkl. Überstundenpauschale, befristet bis 31.12.2024.

Ihr Aufgabengebiet

  • Sie sind Teil des vom Künstlerischen Leiter berufenen kuratorischen Teams und leisten im engen Dialog mit ihren Kolleg*innen einen substantiellen Beitrag zur Konzipierung und Realisierung einer Großausstellung im Bereich der Bildenden Kunst und angrenzender Disziplinen. Die Austragungsorte sind über den gesamten Stadtraum von St. Pölten verteilt und ergeben in ihrer Gesamtheit einen Parcours, der von den Besucher*innen im Rahmen eines Spaziergangs erschlossen wird. Er soll sechs Monate lang, von April bis Oktober 2024, durchgehend für die Öffentlichkeit zugänglich sein.
  • Gemeinsam mit dem Künstlerischen Leitungsteam erarbeiten sie eine Liste von in Frage kommenden Künstler*innen aus der Region und der ganzen Welt. Angestrebt ist ein Ausstellungsgeschehen von gleichermaßen lokaler und globaler Relevanz.
  • In engem Dialog mit ihren Kolleg*innen erarbeiten Sie ein Ausstellungskonzept, in dem große Themen – beispielsweise Industriekultur und Klimawandel, Migration und Rassismus, Demokratie und ihre Gefährdungen – unter den Bedingungen der vor Ort vorzufindenden Gegebenheiten anschaulich und gleichzeitig zu originellen künstlerischen Formulierungen gebracht und konzise zugespitzt werden.
  • Sie suchen den Kontakt zu international renommierten und noch zu entdeckenden Künstler*innen und bauen mit ihnen vertrauensvolle, verlässliche und faire Formen des Austauschs und der Zusammenarbeit auf. Je nach finanzieller Machbarkeit tragen Sie dafür Sorge, dass bereits existierende (Leihgaben) und noch zu entwickelnde Ausstellungsbeiträge in einem sinnvollen Verhältnis stehen.
  • Sie beteiligen sich an der Auswahl und an der Erschließung geeigneter Ausstellungsorte und achten darauf, dass die darin stattfindenden Aktivitäten niedrigschwellig und barrierefrei sind.
  • Sie strukturieren und begleiten die Produktionsprozesse des gesamten Ausstellungsparcours und begünstigen durch freundliches, aber zielführendes Agieren, auch in Phasen hoher zeitlicher Belastung, das Entstehen einer konstruktiven und kooperativen Arbeitsatmosphäre.
  • Innerhalb des Teams, in dem von Ihnen maßgeblich mitentwickelten Ausstellungsgeschehen und im Hinblick auf die Zielgruppenstrategie formulieren und stärken Sie Leitlinien, die dem Gedanken der Diversität und der Inklusion verpflichtet sind. Darüber hinaus legen Sie größtes Augenmerk auf Werte und kulturelle Techniken wie Teilhabe, Empowerment, Partizipation, Capacity Building, Internationalität und Nachhaltigkeit.
  • Vor diesem Hintergrund ist es Ihnen ein Anliegen, das Ausstellungsgeschehen speziell für strukturell benachteiligte Bevölkerungsgruppen zu öffnen. Hierzu zählen wir insbesondere Frauen, Menschen mit niedrigem Einkommen, (post-)migrantischer Biografie, geistiger und / oder körperlicher Behinderung und / oder von der Norm abweichender sexueller Orientierung. Bei der Umsetzung dieser Aufgaben gehen Sie aufgeschlossen und empathisch auf Menschen zu.
  • Bereits im Prozess der Programmvorbereitung denken Sie Strategien der Netzwerkbildung mit und bauen diese Stück für Stück weiter aus. In diesem Kontext forcieren Sie den Ausbau und die Weiterentwicklung von Partner*innenschaften mit lokalen, regionalen, überregionalen und internationalen Institutionen, zivilgesellschaftlichen Initiativen und Bildungseinrichtungen.
  • Sie leisten Unterstützung bei der Anbahnung und Lukrierung zusätzlicher Finanzierungsmittel in Form von Förderungen und Drittmitteln.
  • Sie programmieren begleitende Veranstaltungen wie Workshops oder Diskussionsrunden und erfinden innovative Veranstaltungsformate.

Ihr Profil

  • Profunde und mehrjährige Erfahrung in der Konzeption, Planung und Durchführung von Kunstausstellungen und Vermittlungsangeboten. Idealerweise waren Sie für Ausstellungshäuser und Institutionen der Bildenden Kunst von internationalem Rang tätig.
  • Herausragende Kenntnisse des Ausstellungsgeschehens auf der ganzen Welt, mit besonderer Expertise in und Interesse an ortsspezifischem Arbeiten, Kunst im öffentlichem Raum, partizipativen Praktiken, Einbeziehung angrenzender Disziplinen wie Performance, Darstellender Kunst und Film.
  • Enge Kontakte zu Künstler*innen, maßgeblichen Akteur*innen der Kunstszene, zu regionalen und überregionalen Kulturinstitutionen, Bildungseinrichtungen und zivilgesellschaftlichen Initiativen.
  • Arbeitssprachen sind Deutsch und Englisch, weitere Fremdsprachenkenntnisse erwünscht.
  • Herausragende Fähigkeiten, künstlerische Konzeptionen und komplexe Sachverhalte auch in einfacher Sprache versiert und elegant zu beschreiben.
  • Medienaffinität, routinierter Medienauftritt und idealerweise Versiertheit in den sozialen Medien
  • Hohe soziale, kommunikative und integrative Kompetenz.
  • Idealerweise ein abgeschlossenes Studium, weiterführende Ausbildungen und / oder Nachweis vergleichbarer Kenntnisse bzw. Berufserfahrungen.
  • Vertrautheit mit akademischen Diskursen, insbesondere der Soziologie und der Kul-turwissenschaften, zu Themen wie Rassismus und Sexismus, Diskriminierung und strukturelle Benachteiligung
  • Große Umsetzungsstärke

Wir bieten Ihnen

  • Eine verantwortungsvolle und abwechslungsreiche Aufgabe.
  • Die Möglichkeit zur Mitgestaltung und Entwicklung eines überaus spannenden Kunst- und Kulturprojektes.
  • Ein Monatsgehalt in Höhe von € 3.500,– brutto, Vollzeit inkl. Überstundenpauschale, mit der Bereitschaft zur Überzahlung in Abhängigkeit von Qualifikation und Erfahrung
    Individuelle und bedarfsorientierte Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten.
  • Freie bzw. vergünstigte Tickets für die Veranstaltungen und Ausstellungen der Betriebe unserer Unternehmensgruppe mit der „NÖKU-Card“.
  • Essensgutscheine für umliegende Gastronomie.
  • Fahrtkostenzuschuss für Ihre öffentliche Anreise zum Dienstort St. Pölten.

Ihre Bewerbung

Wir freuen uns auf Ihre aussagekräftigen Bewerbungsunterlagen inkl. Lebenslauf und Motivationsschreiben bis spätestens 15.06.2021, z.Hd. Frau Mag. Angelika Schopper, MAS unter karriere.noeku.at.
Bei Rückfragen stehen wir Ihnen unter 02742 908040 273 zur Verfügung.
 
Bei gleicher Eignung werden Bewerber*innen aus strukturell benachteiligten Bevölkerungsgruppen im o.a. Sinne bevorzugt beschäftigt.

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