Kulturelle Zwischennutzung: Neues Zentrum für die freie Theater-, Tanz- und Performance-Szene im 20. Bezirk

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Rathauskorrespondenz vom 19.04.2021

Im Stadtentwicklungsgebiet Nordwestbahnhof entsteht in einer ehemaligen Industriehalle aktuell ein neues Zentrum für die freie Performance-, Tanz- und Theaterszene. Auf Initiative von brut und mit Unterstützung der Stadt Wien wird das zwischengenutzte Gelände als Performing Arts Areal entwickelt, in dem brut mit der neuen Spielstätte brut nordwest, die freie Szene, die Wiener Festwochen und das WUK bis Ende 2023 ein neues Zentrum finden werden. Die Mischnutzung ermöglicht Austausch, Kooperationen und Synergien in der Kulturszene. 

    „Kunst braucht Raum – Raum der Begegnung, aber auch Räume des Schaffens und Probierens. Die intelligente Zwischennutzung des Areals an der Nordwestbahnstraße bietet eine wunderbare Möglichkeit, auch den Bedürfnissen der freien Szene Rechnung zu tragen“, so die Kulturstadträtin Veronica Kaup-Hasler. „Aus Sicht der Kulturpolitik ist es zudem zu begrüßen, dass dieser neue Hotspot nicht im Zentrum, sondern in einem spannenden Stadtentwicklungsgebiet in der Brigittenau angesiedelt ist.“

   Auch Kira Kirsch, künstlerische Leiterin von brut, ist begeistert: „Die Entwicklung des Standorts als Zentrum für Performance, Tanz und Theater rund um unsere neue Spielstätte brut nordwest bietet enormes Potential für Vernetzung und Austausch und gute Bedingungen für das künstlerische Arbeiten der freien Szene. Wir sind glücklich, diesen Ort entdeckt und entwickelt zu haben und freuen uns, gemeinsam mit den Mitnutzer*innen an der Etablierung des neuen Areals zu arbeiten.“

   Christophe Slagmuylder, Intendant der Wiener Festwochen, die an einer coronabedingt adaptierten Festivaledition 2021 arbeiten, schätzt das brut nordwest als eine der avisierten Spielstätten: „Das neue Gelände bietet eine Infrastruktur, die in dieser Form nicht allzu häufig in Wien in vergleichbarer Weise zu finden ist. Das Areal bietet sich für verschiedenste Formate an, als ‚klassische‘ Spielstätte, aber auch für diskursive Formate und Workshops und als sozialer Ort für Austausch und Begegnungen. Die Wiener Festwochen freuen sich darauf, für und an diesem Ort Inhalte zu denken und zu verwirklichen, Voraussetzung ist allerdings, dass es baldige Entscheidungen bezüglich der nächsten Öffnungsschritte für die Kultur gibt.“

 Zahlen und Fakten

Im Zentrum des Areals steht die 1.600 m² große Spielstätte brut nordwest, die eine Blackbox für 180 Personen, weitere flexible Flächen für Veranstaltungen, einen Backstagebereich für Künstler*innen, Foyer und Theaterbuffet für das Publikum, einen Probenraum, Büro- und Lagerräume sowie Freiflächen im Innenhof umfasst. Die Adaptierungsarbeiten wurden im März 2021 von brut erfolgreich abgeschlossen.

   In Planung ist, ab September 2021 auf weiteren 600 m² vier durch die Stadt Wien geförderte Probenräume für die freie Performance-, Tanz- und Theaterszene zur selbstbestimmten Verwendung zu öffnen. Ziel ist es, mehr Räume für Kunst und Kultur zu schaffen. Die Nutzung soll jeweils von Juli bis April möglich sein.

   Die Wiener Festwochen planen ab Mai das gesamte Areal zu bespielen. Aktuell werden die Probenräume in den Obergeschossen von den Wiener Festwochen adaptiert. Auch das sich in Generalsanierung befindliche WUK wird ab Sommer weitere Flächen für seine vielfältigen Aktivitäten zwischen Performing Arts und Soziokultur nutzen können.

  Der Standort kann bis Ende 2023 genutzt werden, ab dem Jahr 2024 wird auf dem Stadtentwicklungsgebiet Nordwestbahnhof ein neuer Stadtteil entstehen. 

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