Klarstellung

der Interessengemeinschaft Freie Theaterarbeit
zum Standard-Artikel „2007 – Kein ganz so gutes Jahr“ (Thomas Trenkler)

(Der Standard, 12.11.2008, S. 31)

In einem Zeitungsartikel über den Kunstbericht 2007 hätte uns sehr interessiert, ob die freien darstellenden KünstlerInnen angesichts gestiegener Budgetmittel für die darstellende Kunst von dieser Mittelerhöhung profitiert haben. Denn an der Situation, die der Bericht zur Kulturfinanzierung des Bundes am Beispiel der Theaterförderung 2003 bereits aufzeigte, dürfte sich auch 2007 wenig geändert haben: 2003 wurden nur 1,2 Prozent (2,1 Mio. Euro) des Budgets des darstellenden Bereichs für Kleinbühnen und die Freie Tanz- und Theaterszene aufgewandt! In den Folgejahren hat sich diese Situation nicht verbessert.

Mehr Klarheit in der Darstellung dieses wahrscheinlich in verknappter Form zugespielten Zahlenwerks vermisst die IG Freie Theaterarbeit auch im Satz „Mehr Geld gab es u.a. für das Österreichische Volkstheater, die Wiener Philharmoniker, das Wiener Konzerthaus, die IG Freie Theaterarbeit …“.
Was die IG Freie Theaterarbeit betrifft, erhalten wir seit dem Jahr 2003 vom Bund ein jährlich gleich bleibendes Betriebsbudget von 72.000 Euro (im Jahr 2002 waren es sogar noch 72.673 Euro). Die Subvention an die IGFT stagniert also seit Jahren, Inflation und Preissteigerungen müssen intern irgendwie abgefedert werden.
Im Jahr 2007 gab es somit keine Erhöhung unseres Betriebsbudgets, auch wurde seitens des Bundes kein zusätzliches Projekt der IGFT gefördert. Die im Kunstbericht ausgewiesene Subventionserhöhung resultiert aus einer geringfügigen Erhöhung der Mittel für das IG-Netz, das – vom Bund finanziert und durch die IGFT treuhänderisch verwaltet (mit einem Verwaltungsaufwand von lediglich 3,5%) – Zuschüsse zur Sozialversicherung von freien Theaterschaffenden leistet.

Die positive Ergänzung dieser Zeitungsnachricht lautet also: Diese Erhöhung kommt den zeitgenössischen KünstlerInnen direkt zugute.

IG Freie Theaterarbeit
13. November 2008

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