Ab 1. Juli 2021 kommt es zu Änderungen bei der Umsatzsteuer.
Im Inland ansässige Kleinunternehmen sind grundsätzlich von der österreichischen Umsatzsteuer befreit, wenn sie nicht auf die Steuerbefreiung verzichtet haben. Erbringt ein Kleinunternehmen aber Umsätze, die der Umsatzsteuer eines anderen Mitgliedsstaates unterliegen, ist die Kleinunternehmerbefreiung – deren Wirkung auf Österreich beschränkt ist – nicht anwendbar. Diesfalls kommt ab 1.7.2021 eine Anwendung des EU-OSS in Frage.
Hinweis: Wir erwähnen hier lediglich jene relevanten Neuerungen für selbstständig Tätige, die Leistungen in einem oder mehreren EU-Ländern erbringen. Relevant sind die Änderungen beispielsweise für selbstständige Künstler*innen, die Tätigkeiten in einem (oder mehreren) anderen EU-Land erbringen.
EU OSS (EU One-Stop-Shop) = Sonderregelung für im Gemeinschaftsgebiet ansässige Unternehmer*innen
Unternehmer*innen (beispielsweise ein*e selbstständige Künstler*in), die sonstige Leistungen an Nichtunternehmer*innen (beispielsweise Privatpersonen oder Vereine ohne UID) erbringen, können sich unter gewissen Voraussetzungen dazu entscheiden, Umsätze über den EU-One-Stop-Shop (EU-OSS; bis 31.12.2020: MOSS) zu erklären. Der*Die Unternehmer*in wird somit nur in einem EU-Mitgliedstaat (MSI) umsatzsteuerlich erfasst und kann die in anderen Mitgliedstaaten – bzw. in manchen Fällen sogar die im MSI – geschuldete Umsatzsteuer von dort aus im EU-OSS erklären und abführen.
Der EU-OSS kann ab 1.7.2021 verwendet werden für alle sonstigen Leistungen an Nichtunternehmer*innen, die in einem Mitgliedstaat ausgeführt werden, in dem der*die Unternehmer*in weder Sitz der wirtschaftlichen Tätigkeit noch eine Betriebsstätte hat (d.h. nicht niedergelassen ist).
Relevante Informationen dazu findet ihr hier:
und
Welche Umsätze können über den EU-OSS erklärt werden?
Wenn ihr Fragen oder Unklarheiten habt, raten wir euch mit eurem*r Steuerberater*in Kontakt aufzunehmen!