Belgien (BE): Empörung über geplante Kulturkürzungen

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Sechs Prozent: Um diesen Anteil werden die Subventionen für Flanderns Kulturorganisationen ab Januar 2020 gekürzt. Das erläuterte Jan Jambon, Ministerpräsident und Kulturminister Flanderns von der Partei Nieuw-Vlaamse Alliantie (N-VA) am 14.11. im Kulturausschuss des flämischen Parlaments.

Im Leitplan Kultur 2019-2024 („Beleidsnota Cultuur 2019-2024“) hatte Jan Jambon die Sparmaßnahmen schriftlich angekündigt. Trotz (oder mithilfe?) der Kürzungen will der Kulturminister die „Stärken der bestehenden flämischen Kulturpolitik weiterentwickeln und gleichzeitig neue Akzente setzen, um den sozialen, persönlichen und wirtschaftlichen Wert der Kultur zu maximieren“.

Ausnahmen von seiner Sechsprozentregel trifft der Kulturminister deswegen im Bereich größerer Kulturinstitutionen, deren Subventionen nur um drei Prozent gekürzt werden. Dafür sind die Schnitte im Bereich der Projektförderung umso drastischer: Für letztere stehen im kommenden Jahr 60 Prozent weniger Mittel im Vergleich zum Vorjahr zur Verfügung.

Mit Bekanntwerden der Haushaltspläne erhob sich in der flämischen wie internationalen Kulturszene lautstarker Protest. Insbesondere die Kürzung der Projektfördermittel um 60 Prozent ruft viele Reaktionen hervor. Leen Laconte des Kunstnetzwerks oKo (overleg Kunstenorganisaties), weist darauf hin, dass die Einsparungen die Kulturbranche hart treffen: „Seit zehn Jahren wird gekürzt. In diesem Zeitraum wurde dem Kultursektor schon 25 Millionen Euro entzogen, zusätzlich wurden die Fördermittel nicht wie geplant der Inflation angepasst. Das hinterlässt geschwächte Akteure. Die Regierung schlägt eine Einsparung von 60 Prozent der Projektfördermittel vor. Von der großen Kunstinstitution bis zum kleinsten Akteur finden dies alle bedauerlich. Projektsubventionen erlauben es den jungen Künstler*innen Fuß zu fassen und sorgen für Innovation. Solch eine gigantische Einsparung blockiert die Zukunft der Künste.“

Zum Artikel: nachtkritik.de

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