Stadt Salzburg: Theater- & Tanzprobenhaus Rauchmühle nicht realisiert

Der Dachverband der Salzburger Kulturstätten fordert in einer Presseaussendung vom 19. Mai 2019 über die Einstellung der Pläne zum Probenhaus-Bau eine Lösung:

„Nur neun Tage nach der Angelobung des Salzburger Gemeinderates versenken die politisch Verantwortlichen das erste große Kulturprojekt, das Probenzentrum Rauchmühle.
Noch Anfang dieses Monates stand im Parteienübereinkommen von ÖVP, SPÖ, Bürgerliste und SALZ zu diesem Thema zu lesen: Das »Kreativzentrum Rauchmühle« wird mit dem überarbeiteten Nutzungskonzept umgesetzt. Neben offenen Proberäumen für Kulturschaffende und dem Quartier für den Bachchor wird ein Schwerpunkt auf Start-Ups gesetzt.

»Dass Salzburgs Kulturvereine, Theaterleute und Tanzgruppen, die es in großer Zahl gibt, dringend ein Probenhaus brauchen, weiß man seit fast 20 Jahren genau. Wir wissen: Kein Haus ist keine Alternative. Nach vier Jahren Planung das Projekt plötzlich zu versenken, ist ein Schlag in das Gesicht aller an Kultur- und Kunst-Interessierten in Salzburg«, sagt Karl Zechenter, Vorsitzender des Dachverband Salzburger Kulturstätten.

Der Verlust dieses Hauses ist ein schwerer Rückschlag für die freien Theater und Tanzgruppen in der Stadt Salzburg: die fehlenden Proberäume – inkl. Werkstätten – sind der Stadtpolitik seit langem bekannt, sie waren bereits Thema beim ersten Kulturleitbild der Stadt Salzburg zu Beginn der 2000er Jahre. Die Kulturabteilung der Stadt Salzburg hat in vorbildlicher Weise mit viel Engagement über vier Jahre eine Planung gemeinsam mit Künstler, Künstlerinnen und Kulturinteressierten für das »Offene Kreativzentrum Rauchmühle« entwickelt.

Zuletzt wurde das Ursprungkonzept immer wieder von Seiten der ÖVP aufgeweicht – etwa mit der Forderung nach einer zusätzlichen gastronomischen Nutzung sowie der Forderung nach immer mehr Platz für »Start-Ups« zu Ungunsten der Proberäumlichkeiten.

Das Nutzungskonzept lag nun – ebenso wie der Kaufvertrag – über ein halbes Jahr in der Schublade des Bürgermeisters. Kaum angelobt, wird dieses notwendige Projekt nun mit Hinweis auf die nun auftauchenden »zu hohen Kosten« zu Grabe getragen.

»Das alles will man nun ein halbes Jahr lang – zufällig in der Vorwahlzeit – nicht gewusst haben? Unglaubwürdig!«, findet Thomas Randisek, Geschäftsführer des Dachverband Salzburger Kulturstätten. Und damit schadet man jenen Künstlern, Künstlerinnen wie auch den vielen ehrenamtlichen kulturbegeisterten Salzburgern und Salzburgerinnen, für die Proberaummieten unerschwinglich bleiben oder für die es schlicht und einfach keinen Platz gibt.

Der Dachverband Salzburger Kulturstätten – er vertritt 74 zeitgenössische Kulturveranstalter im Bundesland – fordern alle Entscheidungsträger und -trägerinnen auf an den Verhandlungstisch zurückzukehren und statt einer Notbremse eine Lösung zu finden.

Salzburgs KulturmacherInnen brauchen das Offene Kreativzentrum jetzt!
Weitere Infos: https://www.kultur.or.at/

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