LAFT: News zur Grundrente

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Information des LAFT – Landesverband freie darstellende Künste Berlin vom 02.03.2020

Vielen von Ihnen und Euch werden es vielleicht schon erfahren haben: Der Gesetzesentwurf zur Grundrente liegt vor. Wir als LAFT Berlin begrüßen es sehr, dass sich in diesem Bereich endlich politisch etwas bewegt! Allerdings lässt der Entwurf zur Grundrente, wie er derzeit vorgesehen ist, tausende Künstler und vor allem Künstlerinnen außen vor: Es sind zwei Bedingungen vorgesehen, die man erfüllen muss, um Anspruch auf diese Rentenform zu haben, erstens muss man 33 Jahre in die Rentenkasse eingezahlt, und zweitens mindestens 30% des derzeitigen jährlichen Durchschnittseinkommen von 37.873 Euro , also 11.361 Euro, erwirtschaftet haben. Die meisten Künstler und Künstlerinnen erfüllen die Höhe der Beitragsjahre. Allerdings erreichen bereits unter den KSK-Versicherten  etwa 20.000 Künstler*innen nicht die erforderliche Höhe des Einkommens, die Zahl der Nicht-KSK-Versicherten liegt sicherlich wesentlich höher. Es ist bekannt, dass dies vor allem Frauen betrifft. Bereits im Februar-Newsletter hatten wir über den Gender-Pay-Gap in der freien Szene berichtet. Da die Grundrente unter anderem als eine politische Maßnahme gedacht ist, um Frauen im Alter eine bessere Absicherung zu gewähren, ist dies besonders unglücklich.

Die Allianz der Freien Künste, in der 18 Bundesverbände organisiert sind, darunter auch der Bundesverband Freie Darstellende Künste, hat sich bereits in einer Erklärung dazu geäußert und fordert eine Absenkung der Zugangshürden zur Grundrente. Auch der BBK, der Berufsverband Bildender Künstler*innen, ist aktiv geworden und hat einen entsprechenden Appell zum Mitzeichnen initiiert, den bereits etwa 8.000 Menschen unterzeichnet haben. Weitere Informationen dazu finden sich im Verlauf des Newsletters.

Wir als LAFT Berlin begrüßen diese Initiativen ausdrücklich und schließen uns den Forderungen an, die Berechnung für das notwendige Mindesteinkommen zu korrigieren. Eine Grundrente muss unbedingt auch für Künstler*innen erreichbar sein, denn die Bedrohung durch Altersarmut ist in diesem Bereich enorm hoch!

Mehr Informationen und die Erklärung unter: www.darstellende-kuenste.de/de/themen
Der Appell des BBK ist zu finden unter: www.bbk-bundesverband.de

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