8. Europäischer Theatertag der Toleranz

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Seit 8 Jahren begehen bereits an die 1000 Theater, Konzerthäuser und andere
Veranstaltungsorte Europas, aber auch Nord- und Südamerikas den „Europäischen
Theatertag der Toleranz“, indem sie am 1. Februar vor ihrer jeweiligen Vorstellung das untenstehende Memorandum verlesen.

Sie wollen sich gegen das Erstarken nationalistischer und rassistischer politischer
Strömungen stellen, die mit Hass und Ausgrenzung den sozialen Frieden in Europa
gefährden und die Europäischen Grundwerte „Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit“ sowie die Menschenrechte in Frage stellen.

Ins Leben gerufen wurde diese Initiative von einer Reihe namhafter KünstlerInnen wie Gaby Welker, François-Michel van der Rest, Renald Deppe, Bernd C. Sucher und Markus Kupferblum, der das Memorandum verfasste.

Memorandum
Meine Damen und Herren, geliebtes Publikum!
Ich verlese ein Memorandum, das heute in den meisten Theatern Europas vor der
Vorstellung in der jeweiligen Landessprache verlesen wird:
Heute ist der 1. Februar 2019. Zum 8. Mal begehen wir nun den „Europäischen Theatertag der Toleranz“.
In ganz Europa erstarken rechtspopulistische Parteien, die das Ziel verfolgen, zum Nationalismus des 19. Jahrhunderts zurückzukehren, Menschen gegeneinander aufzuhetzen und Mauern zu bauen. Sie verbreiten Lügen darüber, dass das das Wohl für die Menschen bedeuten würde. Doch wohin der Nationalismus führt, haben wir im 20. Jahrhundert schmerzlich erfahren müssen.

Wir Theaterleute stellen uns im Sinne der Aufklärung und der Tradition unserer
Kunstform an die Seite derer, die sich für die Freiheit einsetzen, den sozialen Frieden, für Offenheit, Neugier und Menschlichkeit.
Wir stellen uns entschieden gegen die Leute, die die Idee der Europäischen Einheit und Solidarität und die Gültigkeit der Menschenrechte in Frage stellen. Deshalb wollen wir uns in unserem Land und in unserer unmittelbaren Umgebung für die Schwächeren einsetzen.
Wir wollen mit unserer Theaterarbeit das Trennende in der Gesellschaft überwinden, Neugierde erwecken und die Sinne für gesellschaftliche Wahrheiten schärfen – zum gemeinsamen Wohl aller Menschen, für den Frieden und die Freiheit in Europa.
Sind wir Menschen doch alle frei und gleich an Würde und Rechten geboren, sind wir doch alle Bürger einer Welt.
Heute ist der 1. Februar 2019. Begehen wir heute gemeinsam zum achten Mal den „Europäischen Theatertag der Toleranz“.

Markus Kupferblum

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