15 Wiener Theaterhäuser gründen PAKT WIEN

  • by

Bei der Pressekonferenz am Montag den 07. Oktober verkündeten 15 Wiener Theaterhäuser die Gründung der Plattform PAKT WIEN, die der Vernetzung der Häuser und der Vertretung der gemeinsamen Interessen dient. Gemeinsam fordern sie höhere Subventionen und mehr Valorisierung. Die Arbeitssituationen an Theaterbetrieben werden immer prekärer und darum formuliert PAKT WIEN 10 Forderungen an die Politik:

1. Einmalige Anhebung der Fördermittel als Ausgleich der nicht stattgefunden Valorisierung der letzten zehn Jahre. Grundlage dafür ist der in dieser Periode realisierte Anstieg des österr. Verbraucherpreisindex der Statistik Austria.

2. Automatische Valorisierung aller Fördervereinbarungen der Mitgliederbühnen und Bekenntnis sowie Mitverantwortung der Fördergeber*innen für adäquate, realistische Budgets. Hier sollten die Prognosen der Wirtschaftsinstitute (IHS, WIFO) und der Statistik Austria über Wirtschaftswachstum und Inflation als Grundlage dienen.

3. Erhöhung der Mittel, entlang der Einführung von Fair Pay Modellen, zur Bezahlung der Mitarbeiter*innen in allen Mitgliederbühnen in den Bereichen Kunst, Technik und Administration. Ebenso für die diversen Koproduktions- und Kooperationsmodelle in Zusammenarbeit mit freien Künstler*innen und freien Gruppen.

4. Bekenntnis der öffentlichen Hand zur Instandhaltung der Substanz, also der Gebäude, Infrastruktur und technischen Anlagen jenseits der Betriebsförderungen. Ebenso die substantielle Erhöhung der entsprechenden Budgetansätze, sowie deren transparente Vergabe nach Wichtigkeit und Dringlichkeit.

5. Die Reduzierung der stetig anwachsenden von den Fördergeber*innen verpflichtend vorgeschriebenen Administrationsaufgaben für alle Mitgliederbühnen.

6. Planungssicherheit (= Rechtssicherheit) für mindestens zwei Jahre im Voraus für Betriebsförderungen und Geschäftsführer*innenverträge. Dies bedeutet rechtzeitige Kommunikation mit den Leiter*innen über die Verlängerung der Betriebssubvention und über die Ausschreibung der Geschäftsführer*innen-verträge. Zeitgerechte Ausschreibungen in den Betrieben. Rechtzeitige Bekanntgabe der Vergabe von Projektmitteln an Koproduzent*innen.

7. Offene Gesamtevaluierung und Weiterführung des Theaterreform-Diskurses über alle Inhalte, Ziele und Förderungen aller Bühnen Wiens. Heißt: die Evaluierung aller von der Stadt Wien und dem Bund geförderten Bühnen und Festivals in Wien unter Partizipation von PAKT WIEN.

8. Transparente und substanzielle gemeinsame Förderpolitik von Bund und Land in Wien unter Einbeziehung von PAKT WIEN.

9. Ein Wiener Landesgesetz zur Kulturförderung: Erarbeitung, Einführung und Verabschiedung eines Gesetzestextes, der sämtliche von Wien vergebenen öffentlichen Mittel in Form von Subventionen und Förderungen unter Einbeziehung von PAKT WIEN festschreibt.

10. Schluss mit der von neoliberalen Denkmustern geprägten Austeritätsmentalität. Die öffentliche Hand muss nicht nur, aber auch, und vor allem mehr in den Kulturbereich investieren. Erweiterung, Ausbau, Abschaffung von althergebrachten Denkmustern, Öffnen der Kulturbegrifflichkeiten, Durchstoßen der gläsernen Decken hin zu einer diversen, gendergerechten und innovativen Kultur der Zukunft.

Weitere Infos:
www.paktwien.at
www.wienerzeitung.at
www.derstandard.at

Erzähl es deinen Freund:innen