Blog: Spielorte, Koproduktionen, Kooperationen, Gastspiele und Touring (Netzwerktreffen)

mit Kira Koplin, Groundworkers Wien

Kein Inhalt ohne seine konkrete Prägung

  • Die Suche nach den richtigen Partner*innen kann oft langwierig und unübersichtlich sein geduldig und hartnäckig bleiben.
  • Wie findet man Zusammenschluss mit den Orten und was sind die Anforderungen die an mich geknüpft sind?
  • Künstlerische Arbeit langfristig sichern und denken: Mit wem arbeite ich zusammen und wie finanziere ich mich? Wer sind die Partner*innen, die wiederum zu mir passen?
  • An der strukturellen und personellen Aufstellung der Häuser lässt sich oft eine Prägung oder eine Haltung ablesen. Kennt diese und orientiert euch daran. Gute Recherche erspart viel Zeit.

Strukturiert vorgehen: strategische Diffusion!

  • Vorhandene Gelegenheiten nutzen: Vernetzungstreffen, Tanzplattformen, Show Cases und Gastspiele um Kolleg*innen/Vertreter*innen der Häuser und Festivals kennenzulernen.
  • Veranstalter*innen/ künstlerische Leitung sind Menschen, die sich für Kunst und die individuellen Künstler*innen interessieren. Dieses Interesse sollte nie einseitig sein!
  • Das Ziel sollte es sein, über die Jahre ein eigenständiges verlässliches Netzwerk aufzubauen, das die künstlerische Entwicklung begleitet und trägt.
  • Eine definierte Menge an einschlägigen Medien oder Informationsplattformen verfolgen, um Angebote und Entwicklungen der Institutionen und Festivals zu kennen. Eigene Listen für Presse und Veranstalter*innen führen.
  • Interessensgemeinschaften sind immer eine gute Anlaufstelle

Verschiedene Formen der Zusammenarbeit

  • Unterschiedliche Angebote = Unterschiedliche Interessenslage
  • Kosten-Nutzen-Gespann
  • In welcher Phase befindet sich mein Projekt? (Prozess,Touring, Probe, etc.)
  • Was brauche ich und was wird in diesem Zusammenhang von mir erwartet?
  • Recherchephase – Produktionsphase – Touring (meistens alles parallel)
  • Proaktiv (Angebote machen)
  • Vermittlungsangebote der Häuser nutzen

 

Spielorte, Koproduktionen, Gastspiele

  • Residencies
    • Sehr unterschiedliche Angebote, Workshopformate, Honorare, dramaturgische Betreuung, oft eine finanzielle Entlastung während der Produktionsphase.
    • Wie setzt sich das jeweilige Angebot genau zusammen? Detailiert lesen!
    • Pressearbeit kann mitgenutzt werden (Vernetzung und Sichtbarkeit).
    • Wer zahlt die Gagen und Reisekosten für die Kollaborateur*innen?
    • Wichtig: Existiert eine Projektförderung in Zusammenhang mit der Residency?
    • Eine Residency ist keine Koproduktion!
    • Bedürfnisse vor Augen halten!
  • Was hat das Haus von den Künstler*innen?
    • Vernetzung und Förderungen, Identifikation mit der künstlerischen Arbeit, dadurch Förderung von Vermittlungsarbeit
  • Anforderungen?
    • Portfolio inkl. Kurzbiografie und Individuelles Anschreiben
    • Videomaterial
    • Unter bestimmten Umständen ein Projektdossier
  • Koproduktion
    • Vertraglich bestimmter Betrag (finanzielle Unterstützung) für die Kreation des Stücks (inkl.Vorführung)
    • Fixierte Spieldaten
    • Kann dramaturgische Unterstützung des Hauses druch Pressearbeit und/oder Räumlichkeiten bedeuten.
    • zum Teil wird budgetäre Sachleistung in finanzielle Leistung übersetzt
    • Wenn das Geld ausschließlich in das Zeigen des Stücks fließt, ist es keine Koproduktion!
  • Was hat das Haus davon?
    • Die Umsetzung einer neuen Arbeit, Festigung bestehender Beziehungen
    • Reisekostenförderungen
    • Wenn kein Vertrag besteht, dann unbedingt ein «Letter of Intent» mit Spieldaten oder ein Interessensschreiben einholen!
    • Kollaborateur*innen werden finanziell unterstützt.
    • Neue Entdeckungen!
  • Anforderungen?
    • Aktive Diffusion (selten Koproduktionen ohne jeglichen vorherigen Kontakt)
    • Meist durch vorherige Residencies oder Gastspiele ermöglicht
    • Darlegung des Projekts (inkl. Produktionsbudget und Showings (festgelegter Zeitraum)

Oftmals gibt es keine Koproduktion ohne eine Förderung, oder auch keine Förderung ohne fixe Ko-produzent*innen à Verbindung zwischen Künstler*innen und Veranstalter*innen muss gefördert werden

  • Gastspiel
    • Künstler*innen prsäsentieren ihre Produktion an einem Spielort
    • Die Einladung geht meist von der künstlerischen Leitung/Dramaturgie aus
    • Grundsätzlich ist der*die Veranstalter*in sowohl verantwortlich für Honorare als auch für die Deckung der Transport-,Reise und Unterbringungskosten.
    • Muss trotzdem vertraglich genau definiert werden!
    • Das Budget transparent aufschlüsseln (Honoraruntergrenze der Länder beachten)
    • Laufende Finanzierung des künstlerischen Teams sowie der laufenden Strukturen um die Produktion
  • Was hat das Haus davon?
    • Künstlerische Entdeckungen und Teilhabe an künstlerischer Entwicklung
    • Erweiterung des eigenen Netzwerks durch die Netzwerke der Künstler*innen
    • Kollaborateur*innen der Künstler*innen werden oft zu weiteren Zusammenarbeiten geladen
  • Anforderungen?
    • Die erste Anfrage ist meist für Videomaterial und Techrider
    • Ein realistisches Budget aufschlüsseln
    • bei Übermittlung weitere Gespräche dazu anbieten; auch Veranstalter*innen in Verantwortung zu nehmen, dadurch weitere Förderungen zu akquirieren
    • Es folgen Fragen nach Kommunikationsmaterial (Ankündigungstext, Credits, Biografien der Künstler*innen, Fotos,…)

Förderansuchen Dossier

Projektdossier

  • Kurzbeschreibung und eine ausführliche Beschreibung der künstlerischen Idee
  • Darlegung der künstlerischen Kollaborateur*innen
  • Zeitplanung
  • Finanzielle Struktur: Wer sind Förder*innen? Wer weitere Ko-Produzent*innen?

Stückdossier 

  • Ankündigungstext beinhaltet Credits, Förder, Koproduktionsstruktur
  • Hard Facts: Wie viele Personen sind auf Tour? Wie lang ist das Stück?
  • Tech Rider (Auflistung technischer Erfordernisse)
  • Biografie des künstlerischen Teams (Darsteller*innen, Musiker*innen, Regie/Choreografie)
  • Auflistung der letzten/anstehenden Tourdaten
  • Pressemappe und Linksammlung
  • weiterführende Textsorten → Abendzettel / Kommunikation / Vermittlung
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