Präsentation, Pressegespräch & Open Space: Prekäre Freiheiten / Arbeit im freien Theaterbereich

Einladung zu Präsentation mit Pressegespräch und Open Space
der Interessengemeinschaft Freie Theaterarbeit

Prekäre Freiheiten
Arbeit im freien Theaterbereich in Österreich
von Sabine Kock

18. Februar 2009, 10-18 Uhr
DSCHUNGEL Wien, 1070 Wien, Museumsplatz 1

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Sehr geehrte Theater-, Tanz- und Performanceschaffende,
liebe Kolleginnen und Kollegen,

sehr herzlich laden wir am 18. Februar um 10 Uhr zu einem Pressegespräch über die Arbeitsbedingungen und soziale Rahmensituation von im freien Theaterbereich Tätigen ein. Im Anschluss daran findet ab 11 Uhr ein ganztägiger Open Space statt.

Sabine Kock hat für die IG Freie Theaterarbeit unter dem Titel Prekäre Freiheiten zentrale Problemlagen, aber auch Entwicklungspotentiale und politische Lösungsmöglichkeiten im freien Theaterbereich in einer Broschüre zusammengefasst. Sabine Muhar hat deren Entstehung aus ihrer Praxis als Schauspielerin begleitet.

Die Probleme sind bekannt: Kurzfristig wechselnde Beschäftigungsverhältnisse und eine bereits dominierende und weiter wachsende Zahl selbstständiger Tätigkeiten mit immer wieder und immer öfter dazwischen liegenden Zeiten der Arbeitslosigkeit bzw. ohne Einkommen machen Kunst und Kultur gegenwärtig zu einer seltsam erprobten Avantgarde prekärer Arbeitsverhältnisse, obwohl das seit 1922 geltende Schauspielergesetz Anstellungen auf der Bühne generell vorschreibt.
Künstlerisches Einkommen ist unbeständig und reicht für viele insgesamt kaum noch zum Erhalt der Existenz. Mehrfachversicherungen verkomplizieren die Situation und vielfach haben Theaterschaffenden an den Leistungen der Systeme, in die sie doppelt einzahlen, keinen Anteil.
Förderungen im freien Theaterbereich bewegen sich zwischen einem Zehntel und einem Tausendstel der Förderung für große Institutionen – legale Anstellungsverhältnisse sind damit nicht zu realisieren. Gleichzeitig führen rückwirkende Prüfungen von Gebietskrankenkassen zu empfindlichen Nachzahlungen und Strafen für einzelne Gruppen und Häuser. Hier liegt ein grundlegendes Strukturproblem vor. Die Gesamtsituation der Sparte ist unhaltbar geworden und erfordert dringendes Handeln auf allen politischen Ebenen.

Die IGFT nimmt die Präsentation der Broschüre als Ausgangspunkt für politische Gespräche und Verhandlungen mit der aktuellen Regierung.

Präsentation
Sabine Kock (Geschäftsführung IGFT in Karenz)
Sabine Muhar (Schauspielerin; Vorstand IGFT)

Moderation
Sabine Prokop (Geschäftsführung IGFT)

Im Anschluss an das Pressegespräch und die Präsentation laden wir alle Theaterschaffenden, HandlungsträgerInnen und Interessierten herzlich ein, gemeinsam den 18. Februar dazu nutzen, aktuelle und längerfristige Anliegen und den Status Quo rund um die existenziellen Bedingungen und die prekären Arbeitssituationen mit allen direkt vor Ort diskutieren und Problemlagen, Visionen und politische Lösungsmöglichkeiten im Arbeitsfeld (freier) Theaterarbeit gemeinsam weiter zu bearbeiten. Dazu haben wir die Form des Open Space gewählt, die besonders geeignet ist, viel Raum für alle anstehenden Fragen zu schaffen.

Um 11 Uhr – nach dem Pressegespräch – gibt es zuerst Zeit für Nachfragen und Diskussion der Dokumentation und zugleich für die Themensammlung für die Arbeitsgruppen des Open Space. Sabine Prokop, systemische Beraterin, Moderatorin und aktuelle Geschäftsführerin der IGFT, wird diesen Open Space begleiten.

Open Space ist eine Methode Tagungen effizient und Erfolg versprechend zu strukturieren.
• Gleichzeitig wird den TeilnehmerInnen der größtmögliche Raum für ihre Anliegen im Rahmen des Generalthemas gegeben.
• Dabei sind alle, die kommen, ExpertInnen für ihre Themen und somit wichtig und willkommen.
• Genauso sind alle Themen, die den TeilnehmerInnen wichtig sind, willkommen. Sie werden in einem Themenmarktplatz gesammelt.
• Die TagungsteilnehmerInnen wählen die Arbeitsgruppe, die sie am meisten interessiert nach dem Gesetz der zwei Füße, indem sie so lange zwischen den Themenplakaten herumgehen, bis es passt.
• Sie können auch später noch die Gruppe wechseln, ganz nach Lust und Laune.
• Die Arbeitsgruppen sind selbstorganisiert und gestalten die Zeit von 12 bis 16 Uhr wie sie wollen (inkl. Buffetpausen).
• Die Dokumentation der Arbeit auf Flip Charts unterstützt die Präsentation und Diskussion der Ergebnisse im Schlussplenum von 16 bis 18 Uhr.
• Was auch immer geschieht ist wichtig. Wir als VertreterInnen der IGFT brauchen diese Erfahrungen und Anliegen als wichtigen Input für unsere weitere Arbeit.

Wir freuen uns auf Ihre/deine Teilnahme und ersuchen aus organisatorischen Gründen um Anmeldung (office@freietheater.at, 01/4038794).

Download der Broschüre: Prekaere_Freiheiten_IGFT

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