Kunst ist Arbeit – Kunst kennt keine Nation[:en]KUNST IST ARBEIT – KUNST KENNT KEINE NATION – AUCH KÜNSTLERINNEN MÜSSEN MIETE ZAHLEN[:fr]KUNST IST ARBEIT – KUNST KENNT KEINE NATION – AUCH KÜNSTLERINNEN MÜSSEN MIETE ZAHLEN[:]

IG Freie Theaterarbeit, September 2015

Die IG Freie Theaterarbeit IGFT fordert im Dialog mit der Kulturpolitik:

Richtgagen für Kulturschaffende – Erhöhung der Fördermittel für die Freie Szene
Kunst ist keine private Liebhaberei, sondern gesellschaftlich notwendige und relevante Arbeit. Und die muss angemessen entlohnt werden.
Die IG Freie Theaterarbeit IGFT fordert als ersten Schritt die Verdopplung der über mehr als ein Jahrzehnt stagnierenden Mittel für freie Gruppen in der Projektförderung und der mehrjährigen Konzeptförderung.
Die zusätzlichen Mittel sollen ausdrücklich der Verbesserung der sozialen Lage von KünstlerInnen und Kulturschaffenden gewidmet werden und endlich die Einhaltung von Richtgagen und aller sozialrechtlichen Vorschriften sicherstellen.
Zu lange hat die Stadt Wien in ihrer Förderpolitik die Selbstausbeutung von KünstlerInnen und Kulturschaffenden stillschweigend vorausgesetzt.

Eine wirkliche Stärkung der Eigenständigkeit der Freien Szene durch bessere Arbeits-, Auftritts- und Entwicklungsmöglichkeiten

Eine eigene Förderschiene für „Start-up“-ProduzentInnen
Über erste Nachwuchsförderungen hinaus brauchen aufstrebende KünstlerInnen in der Freien Szene Gelegenheit, ihre Arbeit zu professionalisieren, sich international zu positionieren oder sich in der Begleitung selbstgewählter MentorInnen weiterzuentwickeln.

kunst_ist_arbeit

Die Förderung langfristiger Karrieren von KünstlerInnen in der Freien Szene
Die Freie Szene ist keine Durchgangsstation in den etablierten Theaterbetrieb, sondern eine eigenständige Produktionsweise, die das Repertoiretheater in der Zukunft vermehrt ersetzen wird. Die Förderung muss verstärkt auf die längerfristige Entwicklung von KünstlerInnen und die nachhaltige Verbesserung der Rahmenbedingungen ihrer Arbeit zielen. Die Biografie von KünstlerInnen in der Freien Szene muss tatsächlich eine lebbare unter professionellen Arbeitsbedingungen sein.

kunst_hat_keine_nation

Eine Förderung von Arbeitsmodellen, die KünstlerInnen der Freien Szene mehr Vorstellungen in längeren Spielserien, mehr Gastspiele, eine überregionale und internationale Positionierung und höhere Mobilität ermöglichen

Die Freie Szene braucht frei zugängliche, nicht kuratierte Spiel- und Veranstaltungsorte

Gender Mainstreaming — Migrant Mainstreaming
Die Förderungen der Stadt Wien müssen durch aktive Maßnahmen den Zugang zum kulturellen Feld auf allen Hierarchieebenen ermöglichen – ungeachtet von Herkunft, Alter und Geschlecht.
Das gegenwärtige Kulturangebot reproduziert noch immer sehr subtil gesellschaftliche Schranken. Dagegen muss die Beteiligung von Menschen mit Migrationshintergrund in allen Bereichen des Kulturbetriebes durchgesetzt werden. Das betrifft nicht nur Publikum mit Migrationshintergrund, sondern auch geeignete Maßnahmen zur Förderung von KünstlerInnen mit Migrationshintergrund.

auch_kuenstlerInnen_muessen_mieten_zahlen

Zahlen aus einer Erhebung der IG Freie Theaterarbeit das Jahr 2013 betreffend:

83 an einer Befragung teilnehmende freie Gruppen, das entspricht einer Beteiligung von etwa 70% (von den 83 Befragten erhielten 62 eine Förderung der Theater-Abteilung der Stadt Wien), haben mit 318 Produktionen unter Beteiligung von 1.852 Künstlerinnen und KulturarbeiterInnen in 1.970 Vorstellungen (durchschnittlich 5,41 Aufführungen/Tag) international 347.308 BesucherInnen erreicht.
Das Fördervolumen der durch diese Erhebung erfassten freien Gruppen durch die Stadt Wien (inklusive anderer Kulturabteilungen wie der Alltagskultur und der Bezirksförderung) betrug 4,07 Mio. Davon wurden 3,98 Mio Euro über die Darstellende Kunstabteilung der Stadt Wien vergeben (29 Ein- oder Mehrjahresförderungen, 33 projektbezogene Förderungen).
Die Vereinigten Bühnen Wien (Raimundtheater, Ronacher und Theater an der Wien) erreichten in der Saison 2012/2013 mit 555 Vorstellungen (durchschnittlich 1.52 Aufführungen / Tag) 466.549 BesucherInnen, ihr gemeinsames Fördervolumen durch die Stadt Wien betrug 2012 36,35 Mio Euro (2013: 37,24 Mio Euro) ohne Bauinvestitionen.
Laut Kunst- und Kulturbericht wurden 2014 über die Kulturabteilung der Stadt Wien im Bereich der darstellenden Kunst vergeben:
90.868.471,92 Euro (nicht enthalten Großveranstaltungen wie Wiener Festwochen), 2,6 Mio Euro Projektförderung für Freie Gruppen, 2,63 Mio Euro Konzeptförderung darstellende Kunst. Das entspricht 5,7% des Gesamtfördervolumens im Bereich der
darstellenden Kunst.

Quelle: IG Freie Theaterarbeit: Wir sind viele & divers – so wie unser Publikum
In: gift.zeitschrift für freies Theater. 03/2015, S. 10-13.

Tatsache ist, dass richtungsweisende Entwicklungen und Impulse zur Weiterentwicklung des Kunst- und Kulturschaffens maßgeblich von Künstlern und Künstlerinnen abseits der großen Tanker kommen und die Freie Szene eine zentrale Säule im Kulturangebot Wiens als weltoffener Stadt ist. Tatsache ist aber auch, dass die Förderausschüttung das in keinster Weise abbildet.

auch_kuenstlerinnen_werden_alt

Eine Studie zur sozialen Lage der Künstlerinnen und Künstler aus 2008 hält fest

„Das mittlere Äquivalenzeinkommen der Kunstschaffenden liegt im Erhebungsjahr mit rund 1.000 Euro pro Monat nur knapp über der Armutsgefährdungsgrenze (2006: 893 Euro monatlich), und deutlich unter dem mittleren Äquivalenzeinkommen der österreichischen Gesamtbevölkerung (2006: monatlich 1.488 Euro). Unterhalb der Armutsgefährdungsgrenze leben 37% der Kunstschaffenden – dieser Anteil beträgt in der Gesamtbevölkerung 13% und unter allen Erwerbstätigen 7%.“

Quelle: Susanne Schelepa, Petra Wetzel, Gerhard Wohlfahrt: Zur sozialen Lage der Künstlerinnen und Künstler in Österreich. Studie im Auftrag des BMUKK. Wien 2008.

Die Situation hat sich durch die Auswirkungen der Krisenjahre bis heute eher noch verschlechtert.

auch_kuenstlerInnen_brauchen_mal_nen_arzt

[:en]

IG Freie Theaterarbeit, September 2015

kunst_hat_keine_nation   

Die IG Freie Theaterarbeit IGFT fordert im Dialog mit der Kulturpolitik:

Richtgagen für Kulturschaffende – Erhöhung der Fördermittel für die Freie Szene
Kunst ist keine private Liebhaberei, sondern gesellschaftlich notwendige und relevante Arbeit. Und die muss angemessen entlohnt werden.
Die IG Freie Theaterarbeit IGFT fordert als ersten Schritt die Verdopplung der über mehr als ein Jahrzehnt stagnierenden Mittel für freie Gruppen in der Projektförderung und der mehrjährigen Konzeptförderung.
Die zusätzlichen Mittel sollen ausdrücklich der Verbesserung der sozialen Lage von KünstlerInnen und Kulturschaffenden gewidmet werden und endlich die Einhaltung von Richtgagen und aller sozialrechtlichen Vorschriften sicherstellen.
Zu lange hat die Stadt Wien in ihrer Förderpolitik die Selbstausbeutung von KünstlerInnen und Kulturschaffenden stillschweigend vorausgesetzt.

Eine wirkliche Stärkung der Eigenständigkeit der Freien Szene durch bessere Arbeits-, Auftritts- und Entwicklungsmöglichkeiten

Eine eigene Förderschiene für „Start-up“-ProduzentInnen
Über erste Nachwuchsförderungen hinaus brauchen aufstrebende KünstlerInnen in der Freien Szene Gelegenheit, ihre Arbeit zu professionalisieren, sich international zu positionieren oder sich in der Begleitung selbstgewählter MentorInnen weiterzuentwickeln.

kunst_ist_arbeit

Die Förderung langfristiger Karrieren von KünstlerInnen in der Freien Szene
Die Freie Szene ist keine Durchgangsstation in den etablierten Theaterbetrieb, sondern eine eigenständige Produktionsweise, die das Repertoiretheater in der Zukunft vermehrt ersetzen wird. Die Förderung muss verstärkt auf die längerfristige Entwicklung von KünstlerInnen und die nachhaltige Verbesserung der Rahmenbedingungen ihrer Arbeit zielen. Die Biografie von KünstlerInnen in der Freien Szene muss tatsächlich eine lebbare unter professionellen Arbeitsbedingungen sein.

Eine Förderung von Arbeitsmodellen, die KünstlerInnen der Freien Szene mehr Vorstellungen in längeren Spielserien, mehr Gastspiele, eine überregionale und internationale Positionierung und höhere Mobilität ermöglichen

Die Freie Szene braucht frei zugängliche, nicht kuratierte Spiel- und Veranstaltungsorte

Gender Mainstreaming — Migrant Mainstreaming
Die Förderungen der Stadt Wien müssen durch aktive Maßnahmen den Zugang zum kulturellen Feld auf allen Hierarchieebenen ermöglichen – ungeachtet von Herkunft, Alter und Geschlecht.
Das gegenwärtige Kulturangebot reproduziert noch immer sehr subtil gesellschaftliche Schranken. Dagegen muss die Beteiligung von Menschen mit Migrationshintergrund in allen Bereichen des Kulturbetriebes durchgesetzt werden. Das betrifft nicht nur Publikum mit Migrationshintergrund, sondern auch geeignete Maßnahmen zur Förderung von KünstlerInnen mit Migrationshintergrund.

auch_kuenstlerInnen_muessen_mieten_zahlen

Zahlen aus einer Erhebung der IG Freie Theaterarbeit das Jahr 2013 betreffend:

83 an einer Befragung teilnehmende freie Gruppen, das entspricht einer Beteiligung von etwa 70% (von den 83 Befragten erhielten 62 eine Förderung der Theater-Abteilung der Stadt Wien), haben mit 318 Produktionen unter Beteiligung von 1.852 Künstlerinnen und KulturarbeiterInnen in 1.970 Vorstellungen (durchschnittlich 5,41 Aufführungen/Tag) international 347.308 BesucherInnen erreicht.
Das Fördervolumen der durch diese Erhebung erfassten freien Gruppen durch die Stadt Wien (inklusive anderer Kulturabteilungen wie der Alltagskultur und der Bezirksförderung) betrug 4,07 Mio. Davon wurden 3,98 Mio Euro über die Darstellende Kunstabteilung der Stadt Wien vergeben (29 Ein- oder Mehrjahresförderungen, 33 projektbezogene Förderungen).
Die Vereinigten Bühnen Wien (Raimundtheater, Ronacher und Theater an der Wien) erreichten in der Saison 2012/2013 mit 555 Vorstellungen (durchschnittlich 1.52 Aufführungen / Tag) 466.549 BesucherInnen, ihr gemeinsames Fördervolumen durch die Stadt Wien betrug 2012 36,35 Mio Euro (2013: 37,24 Mio Euro) ohne Bauinvestitionen.
Laut Kunst- und Kulturbericht wurden 2014 über die Kulturabteilung der Stadt Wien im Bereich der darstellenden Kunst vergeben:
90.868.471,92 Euro (nicht enthalten Großveranstaltungen wie Wiener Festwochen), 2,6 Mio Euro Projektförderung für Freie Gruppen, 2,63 Mio Euro Konzeptförderung darstellende Kunst. Das entspricht 5,7% des Gesamtfördervolumens im Bereich der
darstellenden Kunst.

Quelle: IG Freie Theaterarbeit: Wir sind viele & divers – so wie unser Publikum
In: gift.zeitschrift für freies Theater. 03/2015, S. 10-13.

Tatsache ist, dass richtungsweisende Entwicklungen und Impulse zur Weiterentwicklung des Kunst- und Kulturschaffens maßgeblich von Künstlern und Künstlerinnen abseits der großen Tanker kommen und die Freie Szene eine zentrale Säule im Kulturangebot Wiens als weltoffener Stadt ist. Tatsache ist aber auch, dass die Förderausschüttung das in keinster Weise abbildet.

auch_kuenstlerinnen_werden_alt

Eine Studie zur sozialen Lage der Künstlerinnen und Künstler aus 2008 hält fest

„Das mittlere Äquivalenzeinkommen der Kunstschaffenden liegt im Erhebungsjahr mit rund 1.000 Euro pro Monat nur knapp über der Armutsgefährdungsgrenze (2006: 893 Euro monatlich), und deutlich unter dem mittleren Äquivalenzeinkommen der österreichischen Gesamtbevölkerung (2006: monatlich 1.488 Euro). Unterhalb der Armutsgefährdungsgrenze leben 37% der Kunstschaffenden – dieser Anteil beträgt in der Gesamtbevölkerung 13% und unter allen Erwerbstätigen 7%.“

Quelle: Susanne Schelepa, Petra Wetzel, Gerhard Wohlfahrt: Zur sozialen Lage der Künstlerinnen und Künstler in Österreich. Studie im Auftrag des BMUKK. Wien 2008.

Die Situation hat sich durch die Auswirkungen der Krisenjahre bis heute eher noch verschlechtert.

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IG Freie Theaterarbeit, September 2015

kunst_hat_keine_nation   

Die IG Freie Theaterarbeit IGFT fordert im Dialog mit der Kulturpolitik:

Richtgagen für Kulturschaffende – Erhöhung der Fördermittel für die Freie Szene
Kunst ist keine private Liebhaberei, sondern gesellschaftlich notwendige und relevante Arbeit. Und die muss angemessen entlohnt werden.
Die IG Freie Theaterarbeit IGFT fordert als ersten Schritt die Verdopplung der über mehr als ein Jahrzehnt stagnierenden Mittel für freie Gruppen in der Projektförderung und der mehrjährigen Konzeptförderung.
Die zusätzlichen Mittel sollen ausdrücklich der Verbesserung der sozialen Lage von KünstlerInnen und Kulturschaffenden gewidmet werden und endlich die Einhaltung von Richtgagen und aller sozialrechtlichen Vorschriften sicherstellen.
Zu lange hat die Stadt Wien in ihrer Förderpolitik die Selbstausbeutung von KünstlerInnen und Kulturschaffenden stillschweigend vorausgesetzt.

Eine wirkliche Stärkung der Eigenständigkeit der Freien Szene durch bessere Arbeits-, Auftritts- und Entwicklungsmöglichkeiten

Eine eigene Förderschiene für „Start-up“-ProduzentInnen
Über erste Nachwuchsförderungen hinaus brauchen aufstrebende KünstlerInnen in der Freien Szene Gelegenheit, ihre Arbeit zu professionalisieren, sich international zu positionieren oder sich in der Begleitung selbstgewählter MentorInnen weiterzuentwickeln.

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Die Förderung langfristiger Karrieren von KünstlerInnen in der Freien Szene
Die Freie Szene ist keine Durchgangsstation in den etablierten Theaterbetrieb, sondern eine eigenständige Produktionsweise, die das Repertoiretheater in der Zukunft vermehrt ersetzen wird. Die Förderung muss verstärkt auf die längerfristige Entwicklung von KünstlerInnen und die nachhaltige Verbesserung der Rahmenbedingungen ihrer Arbeit zielen. Die Biografie von KünstlerInnen in der Freien Szene muss tatsächlich eine lebbare unter professionellen Arbeitsbedingungen sein.

Eine Förderung von Arbeitsmodellen, die KünstlerInnen der Freien Szene mehr Vorstellungen in längeren Spielserien, mehr Gastspiele, eine überregionale und internationale Positionierung und höhere Mobilität ermöglichen

Die Freie Szene braucht frei zugängliche, nicht kuratierte Spiel- und Veranstaltungsorte

Gender Mainstreaming — Migrant Mainstreaming
Die Förderungen der Stadt Wien müssen durch aktive Maßnahmen den Zugang zum kulturellen Feld auf allen Hierarchieebenen ermöglichen – ungeachtet von Herkunft, Alter und Geschlecht.
Das gegenwärtige Kulturangebot reproduziert noch immer sehr subtil gesellschaftliche Schranken. Dagegen muss die Beteiligung von Menschen mit Migrationshintergrund in allen Bereichen des Kulturbetriebes durchgesetzt werden. Das betrifft nicht nur Publikum mit Migrationshintergrund, sondern auch geeignete Maßnahmen zur Förderung von KünstlerInnen mit Migrationshintergrund.

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Zahlen aus einer Erhebung der IG Freie Theaterarbeit das Jahr 2013 betreffend:

83 an einer Befragung teilnehmende freie Gruppen, das entspricht einer Beteiligung von etwa 70% (von den 83 Befragten erhielten 62 eine Förderung der Theater-Abteilung der Stadt Wien), haben mit 318 Produktionen unter Beteiligung von 1.852 Künstlerinnen und KulturarbeiterInnen in 1.970 Vorstellungen (durchschnittlich 5,41 Aufführungen/Tag) international 347.308 BesucherInnen erreicht.
Das Fördervolumen der durch diese Erhebung erfassten freien Gruppen durch die Stadt Wien (inklusive anderer Kulturabteilungen wie der Alltagskultur und der Bezirksförderung) betrug 4,07 Mio. Davon wurden 3,98 Mio Euro über die Darstellende Kunstabteilung der Stadt Wien vergeben (29 Ein- oder Mehrjahresförderungen, 33 projektbezogene Förderungen).
Die Vereinigten Bühnen Wien (Raimundtheater, Ronacher und Theater an der Wien) erreichten in der Saison 2012/2013 mit 555 Vorstellungen (durchschnittlich 1.52 Aufführungen / Tag) 466.549 BesucherInnen, ihr gemeinsames Fördervolumen durch die Stadt Wien betrug 2012 36,35 Mio Euro (2013: 37,24 Mio Euro) ohne Bauinvestitionen.
Laut Kunst- und Kulturbericht wurden 2014 über die Kulturabteilung der Stadt Wien im Bereich der darstellenden Kunst vergeben:
90.868.471,92 Euro (nicht enthalten Großveranstaltungen wie Wiener Festwochen), 2,6 Mio Euro Projektförderung für Freie Gruppen, 2,63 Mio Euro Konzeptförderung darstellende Kunst. Das entspricht 5,7% des Gesamtfördervolumens im Bereich der
darstellenden Kunst.

Quelle: IG Freie Theaterarbeit: Wir sind viele & divers – so wie unser Publikum
In: gift.zeitschrift für freies Theater. 03/2015, S. 10-13.

Tatsache ist, dass richtungsweisende Entwicklungen und Impulse zur Weiterentwicklung des Kunst- und Kulturschaffens maßgeblich von Künstlern und Künstlerinnen abseits der großen Tanker kommen und die Freie Szene eine zentrale Säule im Kulturangebot Wiens als weltoffener Stadt ist. Tatsache ist aber auch, dass die Förderausschüttung das in keinster Weise abbildet.

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Eine Studie zur sozialen Lage der Künstlerinnen und Künstler aus 2008 hält fest

„Das mittlere Äquivalenzeinkommen der Kunstschaffenden liegt im Erhebungsjahr mit rund 1.000 Euro pro Monat nur knapp über der Armutsgefährdungsgrenze (2006: 893 Euro monatlich), und deutlich unter dem mittleren Äquivalenzeinkommen der österreichischen Gesamtbevölkerung (2006: monatlich 1.488 Euro). Unterhalb der Armutsgefährdungsgrenze leben 37% der Kunstschaffenden – dieser Anteil beträgt in der Gesamtbevölkerung 13% und unter allen Erwerbstätigen 7%.“

Quelle: Susanne Schelepa, Petra Wetzel, Gerhard Wohlfahrt: Zur sozialen Lage der Künstlerinnen und Künstler in Österreich. Studie im Auftrag des BMUKK. Wien 2008.

Die Situation hat sich durch die Auswirkungen der Krisenjahre bis heute eher noch verschlechtert.

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