FIFTITU%, Maiz & Arge SIE: 100% Streichung der Frauenberatungstellen

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Presseinformation der oö. Frauenberatungsstellen FIFTITU%, Maiz und Arge SIE vom 09.01.2018:

 

 

Kurz vor Weihnachten wurden wir als Vertreterinnen der Frauenberatungsstellen maiz, FIFTITU% und Arge SIE kurzfristig zu Einzelgesprächen in das Frauenreferat des Landes OÖ geladen, um uns mitzuteilen, dass die jährliche Förderung zum 31.12.2017 zu 100% eingestellt wird. Heute Vormittag machten wir einmal mehr klar: „Wir nehmen die Streichung nicht stillschweigend hin!“

 

Arge SIE, maiz und FIFTITU% leisten seit Jahrzehnten einen unverzichtbaren gesellschaftspolitischen Beitrag.

 

Angesichts zunehmender Prekarisierung gerade der von uns unterstützten Frauen ist es ein Widerspruch, ausgerechnet deren Beratungen und Förderungen einzustellen. So hat die Landesrätin Mag.a Haberlander selbst beim letzten Geschäftsführerinnenseminar des OÖ Frauenreferats betont: die Partnerinnen des Frauenreferates seien „wichtige regionale Kompetenzzentren und Netzwerke“, um „Mädchen und Frauen in unterschiedlichen Lebenssituationen zu beraten und zu unterstützen“. 

 

Dass die Landesrätin die Streichung damit begründet, die Tätigkeit der Vereine gehöre nach den „neuen Förderkriterien“ nicht mehr zum Kerngeschäft des Frauenreferats, werfe viele – auch formale – Fragen auf, so die Geschäftsführerinnen der betroffenen Vereine: „Es ist völlig unüblich, langjährige Partnerinnen nicht zeitgerecht über Änderungen der Förderrichtlinien zu informieren oder diese neuen Förderkriterien nicht schriftlich auszuweisen und öffentlich einsehbar zu machen. Dass dies hier nicht der Fall ist, bleibt ein sehr willkürlicher Beigeschmack, wenn geänderte Förderrichtlinien als Begründung herangezogen werden.“

Generell stellt sich die Frage, wie die Förderung der Arbeit mit obdachlosen Frauen, Künstlerinnen, Sexarbeiterinnen und Migrantinnen nicht zum Kerngeschäft eines Frauenreferats passen kann. „Außer natürlich, diese Frauen sind aus Sicht der Landesrätin nicht mehr förderungswürdig,“ fragt sich Oona Valarie Serbest vom Verein FIFTITU%.

 

„“LRin Haberlander meint als Begründung, wir beraten zu spezifisch. In Wirklichkeit aber ist es so, dass uns andere Vereine eben deshalb Frauen zuweisen, da sie bei uns gerade diese spezifische Beratung finden““ so Dr.in Luzenir Caixeta von maiz.

 

Unterstützt wurden die drei Vereine von Leonie Kapfer, die für das Frauenvolksbegehren 2.0 am Podium der Pressekonferenz beiwohnte:

 

„“Oberösterreich ist auch in punkto Frauenpolitik Blaupause für den Bund. Wir befürchten ähnliche Entwickungen auch im Bundesbudget““, so  Leonie Kapfer, MA.

 

„“Insgesamt geht es bei den Kürzungen, die unsere Vereine an den Rand der Existenz bringen, um nicht einmal 60.000 Euro““, betont Karin Falkensteiner, BSA, vom Verein Arge SIE, bei der im letztens Jahr 239 Frauen Beratung fanden.

 

Wir fordern daher: Statt Kürzung endlich langfristige und ausreichende Finanzierung!

 

Unterstützungsmöglichkeiten das Frauen*land OÖ zu retten und unsere Anliegen zu verbreiten: https://frauenlandretten.at/

 

 

Hier noch die Informationen und der Link zu unserer Pressekonferenz:

https://www.facebook.com/vereinmaiz/videos/1620833794665067/

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